Tourismus

Land investiert in kommenden Jahren in verbesserte Erschließung der Pfalzgrafenstein


Nachdem es trotz eines Runden Tischs unter anderem mit der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE), der Stadt Kaub und der Loreley Touristik noch hakte, weil es für viele Gästegruppen und Touristen und damit auch für Übernachtungsbetriebe ein Ärgernis war, dass die Burg oftmals kurzfristig geschlossen war, hatte sich Mike Weiland an den Ministerpräsidenten gewandt. Die Landesregierung teile ausdrücklich das Interesse der VG Loreley, an einer guten Erschließung und Präsentation der Burg, heißt es im Schreiben der Staatssekretärin, die jetzt im Namen von Alexander Schweitzer antwortete. Gerade der unverwechselbare Charme, hohe Wiedererkennungswert und besondere Charakter der Burg mit ihrer Insellage im Rhein bringe jedoch zugleich auch natürliche und infrastrukturelle Grenzen und erhebliche organisatorische Anforderungen mit sich.

Nachdem die Fährgemeinschaft Kaub im Jahr 2019 aufgrund von Personalmangels den Betrieb der kleinen Personenfähre abgegeben hat, war es an der GDKE, den Fährbetrieb trotz der Anforderungen mit Rheinpatent und umfangreicher Fahrpraxis in eigener Verantwortung möglichst stabil zu gestalten. Auch die VG Loreley unterstützte in jüngerer Vergangenheit hinsichtlich der Suche nach weiterem Personal. Mit der kürzlich abgeschlossenen Ausbildung eines zweiten Fährmanns sei nun ein wichtiger Meilenstein für eine verlässlichere Erschließung erreicht, so Simone Schneider. Sie betont aber auch, dass weitere Maßnahmen zur personellen Stärkung angedacht sind. Auch eine Ausweitung der Öffnungstage ist vorgesehen, sofern es die Personalsituation erlaubt. Um Ausfälle kurzfristig kompensieren zu können, wurde mit der Fährgemeinschaft Kaub vertraglich vereinbart, dass diese mit verfügbarem Personal aushilfsweise einspringen kann.

Die alternde Technik des aktuellen Bootes wurde als kritischer Punkt identifiziert. Daher laufen nach Auskunft Simone Schneiders bereits Vorbereitungen für die langfristige Beschaffung eines neuen, besser geeigneten Bootes, wozu die GDKE beabsichtigt, notwendige Finanzmittel für den Landeshaushalt 2027/28 anzumelden.

Im Bereich der baulichen Infrastruktur seien intensive fachliche Abstimmungen u. a. mit dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt sowie dem Welterbesekretariat erfolgt, um den Weg für die Errichtung zweier moderner Anlegestellen auf der Insel und am Ufer freizumachen. Die 1,4 Mio. Euro teure Umsetzung ist bis zur BUGA29 angestrebt.

Eine feste Verbindung zum Ufer schließt das Land aber weiterhin aus, da sie das einmalige Bild der Burg zerstören würde und diese weder denkmalrechtlich noch mit Blick auf den UNESCO-Welterbestatus realisierbar wäre. Dennoch seien alle Varianten wie Klapp- oder Pontonbrücken mit Fachbehörden geprüft worden, mussten jedoch aus technischen Gründen ausgeschlossen werden.

Die dauerhafte Einrichtung sanitärer Anlagen wird ebenfalls geprüft, was jedoch die Insellage erheblich erschwere, denn Wasser- und Abwasseranschlüsse stellen laut Staatssekretärin Schneider hohe Anforderungen an Umwelt-, Wasser- und Denkmalschutz, denen die GDKE gerecht werden will und muss.

Auch die Landesregierung sieht noch weiteres Potenzial für eine stärkere Belebung der Burg mit Veranstaltungen. Daher habe die GDKE Kooperationsangebote der VG Loreley offen aufgenommen und die Umsetzbarkeit geprüft. „Hier ist auf jeden Fall noch viel Luft nach oben“, so Mike Weiland, denn bislang ist man hier bedauerlicherweise noch nicht übereingekommen. Auch die Loreley Touristik und örtliche Winzer haben ihre Ideen eingebracht. Hier müssen nach Ansicht von Bürgermeister Mike Weiland weitere Gespräche folgen.

„Die aus personellen Gründen zurückgefahrenen Aktivitäten werden mit zunehmender Stabilität des Fährbetriebs wieder ausgebaut“, verspricht Staatssekretärin Schneider und ergänzt, dass auch die GDKE künftig mehr Angebote ermöglichen wolle. Simone Schneider betont gegenüber Mike Weiland abschließend, dass die GDKE und die Landesregierung bereits erhebliche Anstrengungen unternommen habe, um die touristische Erreichbarkeit und Nutzbarkeit der Pfalzgrafenstein zu sichern und weiter zu verbessern. Schrittweise werde dies auch fortgeführt. „Wir stimmen mit Ihnen überein, dass die Burg ein Leuchtturm im touristischen Angebot der Region ist, dessen Strahlkraft aus seiner Ursprünglichkeit und Einmaligkeit erwächst.“ Daran werde man festhalten und zugleich mit Augenmaß das Machbare umsetzen. „Es ist gut, dass dem Land die Bedeutung der Pfalz bewusst ist. Gemeinsam mit vielen Menschen und Betrieben, denen sehr an der Pfalzgrafenstein gelegen ist, wird die VG Loreley das Engagement weiter konstruktiv begleiten, weil es wichtig ist, dass die hiesigen touristischen Aushängeschilder erlebbar bleiben, alle Potenziale möglichst ausgeschöpft und vor allem gut vermarktet werden“, so Mike Weiland abschließend.