Klimaschutz

Pflichtauftrag erledigt: Kommunale Wärmeplanung der Verbandsgemeinde Loreley liegt vor


„Die Auswirkungen des Klimawandels sind auch in unserer Region deutlich spürbar. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, heute die richtigen Weichen für morgen zu stellen. Mit der KWP haben wir ein Instrument geschaffen, um die Wärmewende vor Ort aktiv zu gestalten“, erläutert Mike Weiland die Notwendigkeit die KWP voran zu bringen und mit den Erkenntnissen zukünftig zu arbeiten. Die VG Loreley hat sich bereits frühzeitig – als erste Kommune im Rhein-Lahn-Kreis – in der sogenannten Freiwilligkeitsphase auf den Weg gemacht, um ein nachhaltiges Wärmekonzept zu entwickeln. Unterstützt wurde das Projekt durch eine 90-prozentige Bundesförderung. Ziel war es, neue Impulse für die regionale Wertschöpfung zu schaffen, die Nutzung erneuerbarer Energien vor Ort zu stärken und Bürger:Innen eine Orientierung für zukünftige Entscheidungen zur Heizungsmodernisierung zu geben.

Alle Ergebnisse der Kommunalen Wärmeplanung können Sie hier lesen.

Zunächst erläuterte ein Energieberater der Verbraucherzentrale die rechtlichen Grundlagen des Wärmeplanungsgesetzes und des Gebäudeenergiegesetzes und informierte über Förderprogramme zur Heizungsmodernisierung. Dabei wurden auch praktische Erfahrungen, etwa mit Pelletheizungen, ausgetauscht. Anschließend stellte das IfaS die Ergebnisse und Handlungsempfehlungen der KWP vor. Die KWP der VG Loreley zeigt, wie eine klimafreundliche und wirtschaftlich tragfähige Energiezukunft gestaltet werden kann. Durch ihre Umsetzung kann die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduziert und stattdessen gezielt in regionale, nachhaltige Projekte investiert werden was zugleich die lokale Wirtschaft stärkt. Um die Energieanpassung in der VG wirksam voranzubringen, ist es jedoch notwendig, bestehende Einschränkungen im UNESCO-Welterbegebiet zu überdenken. Nur wenn rechtliche Hürden, etwa im Landesentwicklungsprogramm (LEP), angepasst werden, können beispielsweise Freiflächen-Photovoltaikprojekte auf den Höhenlagen der Region realisiert und die Klimaziele effektiv unterstützt werden. Neben dem LEP gibt es auch Herausforderungen durch die Einschränkungen in der Baukultur durch die Bestimmungen, die sich durch den Status des UNESCO-Weltkulturerbes ergeben. Die Teilnehmenden diskutierten über die Balance zwischen Denkmalschutz, Landschaftsbild und der notwendigen Energiewende. „Wir müssen Wege finden, Welterbe und erneuerbare Energien miteinander in Einklang zu bringen“, betonte Weiland, ansonsten bleibt es mit der Umsetzung dünn.

Die KWP enthält umfassende Analysen, Szenarien und wenige, mögliche Umsetzungsmaßnahmen. Die Analysen zeigen, dass wie folgt grundsätzlich eine Nahwärmeversorgung möglich ist:

  • Braubach gilt als zentrales Wärmenetzgebiet.
  • Kamp-Bornhofen ist Prüfgebiet für mögliche Netzlösungen.
  • Bornich ist Prüfgebiet für den Einsatz von Großwärmepumpen.

Die übrigen Gemeinden sollen weiterhin dezentral versorgt werden.

Die Einstufung stellt jedoch keine Verpflichtung zur Umsetzung bestimmter Wärmeversorgungsarten dar und basiert auf den derzeitigen Rahmenbedingungen, die künftig angepasst werden können. Daher ist KWP kein starres Konzept, sondern soll regelmäßig fortgeschrieben werden, um neue technologische Entwicklungen und Fördermöglichkeiten zu berücksichtigen, beispielsweise bei Neubaugebieten. Die Umstellung auf neue Wärmesysteme erfordert erhebliche Investitionen und stellt finanzielle Herausforderungen dar, für die sich auch Energieversorgungsunternehmen einbringen müssen.