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Unterstützungsmöglichkeiten zwischen der VIAS und Verbandsgemeinde Loreley ausgelotet


Gründe waren Personalprobleme der Bahn in Stellwerken und bei den Zugführenden der VIAS. „Für Pendler:innen und Schüler:innen ist ein verlässlicher Fahrplan wichtig, daher folgten dem Runden Tisch in Koblenz mit zahlreichen Akteuren weitere Schreiben an die Bahn, deren Antworten noch ausstehen und ein weiteres konstruktives Gespräch mit der VIAS-Geschäftsführung, um weitere Möglichkeiten der gegenseitigen Unterstützung auszuloten und am Thema im Sinne der Menschen dranzubleiben“, so Mike Weiland nach dem Gespräch, an dem neben dem Geschäftsbereichsleiter Betrieb, Oliver Krafczyk, der Bereichsleiterin Ausbildung, Rebecka Kleber, und dem Geschäftsleiter vom SPNV Region Mitte, Andreas Pietsch, (alle VIAS) auch der für die Wirtschaftsförderung in der VG Loreley zuständige Armin Schaust (VG-Verwaltung) dabei waren. 

In dem Gespräch ging es darum, verschiedene Möglichkeiten auszuloten und Ziele festzulegen, um mehr Verlässlichkeit für Pendler:innen und Schüler:innen zu erreichen. Dass die Züge im Mittelrheintal unzuverlässig oder gar nicht fahren, ist kein Geheimnis, aber ein Ärgernis für alle, die darauf angewiesen sind, und auch für den Tourismus. Und oftmals liest man nur eine kurze Begründung für den Zugausfall oder die Verspätung. Dann heißt es: „Grund hierfür ist ein kurzfristiger Personalausfall“ oder „Reparatur an einem Gleis“. Doch was sich genau dahinter verbirgt und was man gegebenenfalls dagegen tun könnte, das wollte Bürgermeister Mike Weiland in einem gemeinsamen Gespräch eben hinterfragen. VIAS ist auf der rechten Rheinseite für den Betrieb der Personenzüge, also Züge und Personal – sprich Triebfahrzeugführer und Kundenbetreuer im Zug - verantwortlich. Die Infrastruktur muss die  DB InfraGO AG bereitstellen. Dazu gehört eben auch die Signalsteuerung über Stellwerke. VIAS ist demnach im ersten Schritt auf zuverlässige Infrastruktur angewiesen. Nach Darstellung der VIAS-Vertreter werden jedoch mögliche Beeinträchtigungen in der Infrastruktur, also Baustellen oder fehlendes Stellwerkspersonal, oftmals so spät kommuniziert, dass es für VIAS gar nicht mehr möglich ist, ihr eigenes Betriebskonzept anzupassen und somit kommt es auch zum Bedauern von VIAS oft zu Verzögerungen oder Ausfällen – von der Möglichkeit einer rechtzeitigen Information der Fahrgäste ganz zu schweigen. „Genau das passiert allzu häufig viel zu spät. Und das führt zu Unmut, den oft, völlig zu Unrecht, die Kundenbetreuer im Zug abbekommen. Um hier besser planen zu können und mehr Sicherheit in den Fahrplan zu bekommen, hat die VIAS das eigene Betriebskonzept überarbeitet und muss derzeit ‚Zwischentakte planmäßig‘ ausfallen lassen, so wie es seit vielen Wochen schon in den Nachmittagsstunden der Fall ist“, geben die VIAS-Verantwortlichen zu. Dass das keine Lösung für das ursprüngliche Problem sei, liege auf der Hand, solle doch eigentlich ein verlässlicher Takt ohne Ausfall das Ziel sein.

Aus diesem Grund hatte sich Bürgermeister Mike Weiland auch schon mehrfach an die zuständigen Stellen gewandt, um auf die Problemfelder aufmerksam zu machen. Das für den Streckenabschnitt in der VG Loreley zuständige Stellwerk Oberlahnstein war lange Zeit personell unterbesetzt. Dank der Gespräche und Vereinbarungen vom „runden Tisch“, konnte die Unterbesetzung des Stellwerks jetzt seit Ostern laut DB InfraGO in einem ersten Schritt verbessert werden. Eine spürbare verlässliche Verbesserung ist aber noch nicht eingetreten. Daher hat sich Mike Weiland erneut an die DB InfraGO gewandt, um nachzuhaken, damit der Bahnverkehr wieder verlässlicher wird. Bis Ende des Jahres will die DB INfraGO zudem die komplette Zugsteuerung der rechten Rheinstrecke wieder von Frankfurt nach Koblenz verlagern, was ebenso mehr Verlässlichkeit bringen soll, jedoch sind laut Auskunft von VIAS zudem die Baustellen auf der Strecke der DB InfraGO sowie Umleitungsverkehre von Fernzügen ein Problem, weil andernorts ebenso gebaut wird. Auch diese werden oft laut VIAS zu spät kommuniziert.

VIAS gab jedoch auch zu, beim eigenen Personal ebenfalls noch Verbesserungspotenzial zu haben. VIAS braucht weiteres Personal – Triebfahrzeugführer:innen. Daher hat Bürgermeister Mike Weiland angeboten, dass VIAS künftig am „Abend der Betriebe“ der Loreleyschule teilnehmen solle, um für eine Ausbildung zu werben und um auf offene Stelle aufmerksam zu machen. Der „Abend der Betriebe“ ist ein Format der Loreleyschule, um den Schüler:innen die Kontaktaufnahme zu den Betrieben zu erleichtern. Weiterhin boten Armin Schaust und Bürgermeister Mike Weiland beispielsweise an, in der Region gerne auch Informationsstände zu vermitteln, damit VIAS direkt Auge in Auge bei Bürgerinnen und Bürgern um neues Personal werben und Jobs und freie Stellen anbieten kann. „Wir suchen durchaus auch Ü-50er, die bereit sind, sich noch als Triebfahrzeugführende ausbilden so zu lassen“, so Oliver Krafczyk und Andreas Pietsch, daher sei die Idee der VG-Vertreter, sich vor regionale Einkaufsmärkte zu stellen, sehr gut. Diese und weitere Ideen wurden ausgetauscht. „Zwar ist der ÖPNV und SPNV keine originäre Aufgabe der VG Loreley, doch wenn sich Zuständige zu wenig um einen zuverlässigen Nahverkehr kümmern, wollen wir wenigstens versuchen, etwas Unterstützung zu leisten und uns im Sinne der Menschen für jede noch so kleine Verbesserung einzusetzen“, so Bürgermeister Mike Weiland und Armin Schaust abschließend.