Ortsgemeinde Kestert
Kestert liegt rechtsrheinisch im Tal der Loreley.
Durch eine Schenkung kam die Abtei Fulda im Jahr 755 zu Grundbesitz (meist Weinberge), die in „Marcu Bodobigrinse ultra Rhenum ad Castrionis“ gelegen waren. Mit „ad Castrionis“ (lat.) wird Kestert erstmals urkundlich genannt. Diese
Bezeichnung sowie im vergangenen Jahrhundert am „Kirchenköppel“ gefundene Münzen und Mauerreste aus der Römerzeit geben zur Vermutung Anlass, dass in den ersten Jahrhunderten hier eine Ortsgründung in Gestalt eines römischen Vorpostens auf dem rechten Rheinufer erfolgt sein könnte.
Schon 755 wurde in Kestert Wein angebaut. Noch im 17. Jahrhundert war es üblich, eine Prozession um die Weinberge zu unternehmen, wobei das Allerheiligste mitgetragen wurde.
Neben dem Weinbau spielte auch die Schiffahrt eine große Rolle. Von hier versorgten Proviantboote die Schiffer, und Kesterter Fahrensleute waren überall auf dem Rhein anzutreffen.
Zu den Sehenswürdigkeiten der Ortsgemeinde Kestert gehört die 1779 im Barockstil erbaute katholische Kirche St. Georg. 1958 erfolgte der Anbau eines Seitenschiffes, welches 2011 wieder abgerissen wurde. Im Inneren finden sich mehrere barocke Heiligenfiguren.
Als berühmter Sohn aus Kestert zählt Manfred Schneider (1953 – 2008), ein deutscher Komponist, Arrangeur und Dirigent.